Tenazität von Mineralien
Tenazität von
Mineralien
In der Mineralogie
ist die Tenazität (Zähigkeit) einer Mineraloberfläche ein mit der Stahlnadel
geprüfter Härtegrad:
Bei sprödem
(fragilem) Mineral springt der Ritzstaub von der Oberfläche weg. Der Großteil
der Minerale gehört in diese Kategorie.
Bei mildem (tendilem)
Mineral springt das Ritzpulver nicht weg, sondern bleibt am Rand der Ritzspur
liegen. Bsp.: Bleiglanz, Antimonit
Bei schneidbarem
(sektilem) Mineral erzeugt die eindringende Nadel eine Ritzspur, aber kein
Ritzpulver. Bsp.: Talk, gediegener Bismut
Die Tenazität des
gesamten Minerals wird durch Verbiegen getestet:
Spröde Minerale
zerbrechen.
Geschmeidige
(duktil/malleabel) Mineralien ändern dauerhaft ihre Form. Die Formänderung
erfolgt plastisch, d. h. ohne zu zerbrechen; z. B. kann ein Mineral zu einem
Plättchen gehämmert oder zu einem Draht gezogen werden. Bsp.: viele Metalle
(Silber, Gold, Kupfer etc.), Argentit.

Unelastisch-biegsame
(flexibel) Minerale unterscheiden sich von den duktilen Mineralen dadurch, dass
der Kristall nur gebogen werden kann. Hämmern oder Ziehen würde zum Zerbrechen
führen. Sie bleiben nach dem Biegen ebenfalls in der neuen Form. Bsp.: Gips.
Elastisch-biegsame
(elastic) Mineralien kehren dagegen nach dem Verbiegen wieder ihre
ursprüngliche Form zurück. Bsp.: Biotit, Hellglimmer, Biotit-Glimmer